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Das Jüdische Viertel: Geschichte und Sehenswürdigkeiten

Im Herzen Prags liegt Josefov, das Jüdische Viertel. Hier verschmelzen jahrhundertealte Geschichte und lebendige Gegenwart zu einem faszinierenden Stadtteil. Synagogen, ein alter Friedhof und Museen erzählen von der reichen jüdischen Kultur Prags.

Lesezeit: ca. 3 Min.
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Zwischenablage

Das Jüdische Viertel in Prag hat seine Wurzeln im 13. Jahrhundert. Damals wurden Juden gezwungen, in einem abgegrenzten Gebiet zu leben. Trotz widriger Umstände entwickelte sich hier eine blühende Gemeinschaft.

Im späten 19. Jahrhundert wurde ein Großteil des Viertels im Zuge der Stadtsanierung abgerissen. Nur wenige historische Gebäude blieben erhalten.

Während des Zweiten Weltkriegs deportierten die Nationalsozialisten fast die gesamte jüdische Bevölkerung Prags. Paradoxerweise bewahrten sie gleichzeitig viele jüdische Artefakte auf, um sie in einem "Museum einer ausgestorbenen Rasse" zu präsentieren. Dank dieser zynischen Idee überlebten zahlreiche wertvolle Objekte den Krieg.

Die Altneu-Synagoge: Europas älteste aktive Synagoge

Die Altneu-Synagoge, erbaut im 13. Jahrhundert, ist das Herzstück des Jüdischen Viertels. Ihr gotischer Stil und die charakteristischen Giebel machen sie zu einem architektonischen Juwel.

Noch heute finden hier regelmäßig Gottesdienste statt. Der Legende nach sollen auf dem Dachboden die Überreste des Golems ruhen, einer mythischen Figur aus Ton, die Rabbi Löw zum Leben erweckt haben soll.

Der Alte Jüdische Friedhof: Ein Labyrinth aus Grabsteinen

Einer der eindrucksvollsten Orte im Viertel ist der Alte Jüdische Friedhof. Auf engstem Raum drängen sich hier über 12.000 Grabsteine. Da es den Juden lange Zeit verboten war, den Friedhof zu erweitern, wurden die Toten in bis zu zwölf Schichten übereinander bestattet.

Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 15. Jahrhundert. Zwischen den verwitterten Steinen wachsen alte Bäume – ein Ort von melancholischer Schönheit.

Das Jüdische Museum: Geschichte zum Anfassen

Das Jüdische Museum in Prag verteilt sich auf mehrere Gebäude im Viertel. In der Maisel-Synagoge erfährst du mehr über die Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren.

Die Spanische Synagoge beeindruckt mit ihrer prachtvollen Innenausstattung im maurischen Stil.

In der Pinkas-Synagoge sind die Namen von fast 80.000 tschechischen Holocaust-Opfern an die Wände geschrieben – ein bewegendes Mahnmal.

Kulinarische Entdeckungen

Nach dem Rundgang durch die Geschichte lohnt sich eine Pause in einem der Cafés oder Restaurants des Viertels. Probiere traditionelle jüdisch-tschechische Gerichte wie Knödel mit Gulasch oder koscheren Wein.

Das Café Ebel in der Maiselova-Straße ist bekannt für seinen ausgezeichneten Kaffee und hausgemachten Kuchen.

Praktische Tipps für deinen Besuch

  • Plane mindestens einen halben Tag für das Jüdische Viertel ein.
  • Kaufe ein Kombiticket für alle Sehenswürdigkeiten – es spart Zeit und Geld.
  • Männliche Besucher sollten in den Synagogen eine Kopfbedeckung tragen. Kippas werden am Eingang zur Verfügung gestellt.
  • Fotografieren ist in den meisten Innenräumen nicht erlaubt. Respektiere dies bitte.
  • Geführte Touren bieten tiefere Einblicke in die Geschichte und Kultur des Viertels.

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